Smoothie Bar

<- Shoppingmeile

In Gedanken verfolgte Nadeem noch den Ausgang der Diskussion des kleinen Kindes mit seinem Vater, darüber, ob es ein neues Eis bekam oder nicht. Als er sich dessen allerdings bewusst hatte schüttelte er gedankenverloren den Kopf. Das er nichts besseres zu tun hatte als sich über so einen Unfug den Kopf zu zerbrechen.
Seine Hände ruhten in seinen Jeanstaschen und sein Blick wanderte verträumt durch die Gegend, während er wartete, dass er an die Reihe kam und bestellen konnte. Von seiner Schwester war noch nichts zu sehen.
Nach einer halben Ewigkeit war Nadeem dann endlich an der Reihe. Nervös und schüchtern sah er den Verkäufer an, der mit gelangweiltem Gesichtsausdruck ein Glas mit einem Handtuch abtrocknete. "Was darf's sein?"
Der Braunhaarige sah sich die Smoothies an und fuhr sich mit der Hand über den Nacken, während er überlegte. "Ähm... Einen Bananensmoothie. Oh, und einen Erdbeersmoothie für meine Schwester!"
Der Typ machte sich an die Arbeit und Nadeem ließ die Hände wieder in den Jeanstaschen verschwinden. Schnell waren die Smoothies gemixt und als Nadeem sie entgegennahm überwand er sich zu lächeln. Dann ging er mit den zwei Smoothies in den Händen auf den kleinen Platz hiaus und setzte sich auf eine sonnenbeschienene Bank. Die Smoothies rochen klasse und er nahm einen Schluck von seinem Bananensmoothie.

<- Zeitungsredaktion

Alice ging gemütlich die paar Blocks entlang, die sie von der Shoppingmeile trennten. Ab und zu warf sie einen Blick in eines der Schaufenster, die auf ihrem Weg lagen, fand darin aber nicht, was sie interessierte.
Als sie dann die Shoppingmeile erreichte, wurde es langsam voller und sie versuchte mit dem Strom der Menschen mitzugehen, die das schöne Wetter und die freien Tage nutzten. Nach ein paar Metern sah sie rechts von sich das Schild der Smoothie Bar, von der Nadeem geredet hatte und trat schnell darauf zu.
Die Schlange reichte bis hinaus auf die Straße und Alice hoffte innig, dass ihr Bruder schon etwas bestellt hatte, sodass síe sich nicht anstellen mussten.
Sie drängelte sich vorsichtig an den Menschen vorbei und trat in den gekühlten Laden ein. Ihr Blick schweifte über die Tische, aber sie konnte ihren Bruder nirgendwo entdecken. Stirnrunzelnd sah sie auf ihr Handy, ob er ihr etwas geschrieben hätte, doch da war nichts.
Daher drehte sie sich wieder um und ging zurück nach draußen, um die Tische dort abzusuchen. Und sie wurde tatsächlich fündig: Ihr Bruder hatte es sich auf einer sonnenbeschienenen Bank gemütlich gemacht und hielt zwei Smoothies in der Hand.
Alice ging grinsend auf und zu und hob die Hand hoch. „Bruderherz!“, meinte sie fröhlich und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.

Mit zwei Smoothies in der Hand konnte man es sich schon gutgehen lassen. Das Wetter war ein Traum und der Bananensmoothie, an dem Nadeem gerade erst genippt hatte, schmeckte weltklasse.
Er beschloss der Smoothiesbar in Zukunft öfters mal einen Besuch abzustatten - und mit Marcus musste er auch mal hier herkommen. Der würde, so wie Nadeem seinen besten Freund kannte, irgendwas exotisches nehmen. Vielleicht Mango oder Papaya.
Zwei leise kichernde Mädchen in seinem Alter liefen an der langen Smoothie-Schlange vorbei. Nadeem versuchte sich instinktiv hinter den Smoothies in seinen Händne zu verstecken, was ihm allerdings nicht sonderlich gut gelang. Eine Blondine sah zu ihm herüber und schlug die Augen auf, dann lächelte sie ihn an. Nadeem wurde rot und schlurfte wie ein Besessener an seinem Smoothie. Oh Gott nicht zurückgucken nicht zurückgucken, gleich gehen sie weiter! Als die beiden Mädchen sich drei Tische weiter weg niederließen seufzte er.
Und dann war seine Schwester auch schon da. Nadeem tat schwer beschäftigt und beugte sich vor, um dem Blick der Blondine zu entgehen, die schon wieder rüber guckte. Hatte die nix besseres zu tun? Mit ihrer Freundin über Schuhe reden oder so?
Lächelnd begrüßte er dann seine Schwester. "Hi." Er schob ihr den roten Erdbeersmoothie entgegen.

Ihr Bruder schob ihr einen Erdbeersmoothie herüber, den er in der Hand gehalten hatte, und Alice grinste ihn glücklich an. "Danke! Du weißt es noch" Alice freut sich immer wieder, wenn sie der guten Beziehung zwischen ihrem Bruder und ihr bewusst wurde. Sie kannte andere Geschwister, die immerzu Streit hatten und wusste, wie schwer und anstrengend das war, und war deshalb sehr dankbar für ihre Beziehung.
Alice wollte gerade anfangen zu reden, als ihr auffiel, wie verzweifelt Nadeem auf seinen Smoothie Becher starrte. Ihr wurde schnell klar, dass er dem Blick von jemandem ausweichen wollte und sie drehte sich um, um unauffällig die Menschen hinter sich zu betrachten.
Schnell fiel ihr eine Blondine, ein paar Tische weiter auf, die ab und zu einen Blick zu ihm herüberwarf. Alice betrachtete sie für einen Moment und drehte sich dann wieder zu ihrem Bruder herum.
"Ich schätze du hast da drüben ne neue Freundin gefunden!"
Sie nickte einmal kurz in die Richtung und grinste ihren Bruder breit an. "Du bist doch bald erwachsen, so langsam solltest du dich auch mal mit dem Gedanken beschäftigen!"
Ihre Augen funkelten neckisch und sie nahm einen großen Schluck von ihrem Smoothie, der ihr wohltuend kühl den Rachen herunterlief. "Ist das denn nichts für dich? Sollen wir sie nicht vielleicht an unseren Tisch einladen?"

Alice grinste als sie sah, dass Nadeem ihr einen Erdbeersmoothie gekauft hatte. Natürlich wusste er Alices Lieblingssmoothie noch! Immerhin waren sie nicht von der Sorte Geschwister, die nur stritten und nicht miteinander klarkamen. Sie hatten immer schon ein gutes Geschwisterverhältnis gehabt.
Alice schien etwas sagen zu wollen, aber Nadeem war zu sehr damit beschäftigt seinen Smoothie zu trinken. Er musste so beschäftigt aussehen wie's nur ging, damit die Mädchen nicht auf blöde Gedanken kamen. Und dann kam es, wie es kommen musste: Alice bekam es mit. Natürlich. Hätte er sich eigentlich gleich denken können, eine Journalistin hatte ihre Augen überall.
"Nein, ich kenn die nich mal" sagte Nadeem genervt und seine Hand umklammerte den Smoothiebecher etwas fester.
Alice nickte in die Richtung der beiden und der Braunhaarige wäre am liebsten im Boden versunken. Panisch starrte er seine Schwester an. "Alice was ma- Oh Gott du hast echt rübergeschaut!" Er warf seine Haare herum, sodass sie ihm in Strähnen ins Gesicht hingen und seine leicht geröteten Wangen ein bisschen verdeckten. Alice nahm wieder einen Schluck von ihrem Smoothie und Nadeem warf einen Blick über die Schulter. Im gleichen Moment sah auch die Blondine zu ihm herüber. Nadeems Augen glicken Planeten und mit rotem Kopf drehte er sich wieder zu seiner Schwester um. "Nein! Aliiiiice", jammerte er und nahm einen patzigen Schluck von seinem Bananensmoothie. Seine Schwester spielte unfair.

Alice blickte ihn belustigt an und beobachtete, wie er verzweifelt versuchte sich hinter seinen Haaren zu verstecken.
"Keine Sorge, sie wird schon nicht rüberkommen, solange ich hier sitze. Aber du solltest dir echt mal Gedanken machen, Bruderherz!" Sie warf erneut einen Blick über ihre Schulter zu dem Mädchen herüber, die nun dabei war an ihrem Smoothie zu nippen. "Deine Kumpel sollten doch eigentlich auch alle schon Freundinnen haben oder?"
Sie nahm einen Schluck von dem süßlich schmeckenden Smoothie in genoss die Kälte in ihrem Mund zusammen mit dem Sonnenschein auf ihrer Stirn.
"Vielleicht entscheidest du dich ja doch noch, mit ihr zu sprechen", sie nickte zu dem Mädchen hinüber, "wenn ich weg bin!"
Alice griff in ihre Manteltasche, holte einen gefalteten Zettel heraus und legt ihn auf den Tisch.
"Das hier ist aber eher worüber ich mit dir sprechen wollte!"
Sie faltete den Zettel auf und hielt ihn Nadeem unter die Nase. Es war eine lange Liste mit Namen und Orten, die in Alices kleiner, feiner Handschrift fast das ganze Papier bedeckten.
"WAS machst du mit deiner Geburtstagsparty?" Sie blickte ihm ernst in die Augen und legte ihm den Zettel hin. "Du musst unbedingt feiern! Und ich hab dir hier ne Liste mit den ganzen Clubs und Bars die man mieten kann gemacht. Schon irgendwelche Vorstellungen?"

Hoffentlich hatte seine Schwester da recht. Es war schon einige Male vorgekommen, dass er von Mädchen nicht angesprochen wurde weil es den Anschein machte, als wäre Alice seine Freundin. Seine Schwester war ihm in dieser Hinsicht eine große Hilfe. Ob es dieses Mal aber klappte? Er hoffte es. Nervös starrte er auf Alice's Smoothie.
"Ich glaube eher nicht, danke für das Angebot", erwiderte er auf die Aussage seiner Schwester hin, das Mädchen anzusprechen, sobald sie weg war. Er würde sich schleunigst auf den Heimweg machen, wenn das passierte. Bloß keinen Kontakt mit ihr. Oh Gott, sie sah doch nicht wirklich schon wieder rüber...
"Was ist denn jetzt so wichtig?", fragte Nadeem patzig und versuchte, vom Thema abzulenken, was ihm auch gelang. Alice zeigte ihm einen Zettel und der Braunhaarige beugte sich vor - nicht nur um die Liste zu lesen, sondern auch um möglichst beschäftigt auszusehen. "Was..."
Oh Gott. Oh nein. Seine achtzehnte Geburtstagsparty. Natürlich dachte seine Schwester daran, eine große Party zu schmeißen! Das hätte er wissen müssen! Er musste leise lachen. "Gute Frage", seufzte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Ä-ähm... Also ich glaub ich würde gern an meinem Geburtstag direkt feiern. Kein Plan, ob ich wirklich so viele Leute einladen will...." Er warf einen erneuten Blick auf den Zettel, der wirklich endlos viele Leute preisgab.

"Ach komm schon, große Party, viele Leute! Du wirst achtzehn!", Alice grinste breit und tätschelte ihm seine Hand. "Wenn du willst, kann ich die Planung auch übernehmen! Du musst mir nur bei der Location helfen"
Sie deutete mit dem Finger auf ein paar der Namen und Adressen. "Ich hab einen Artikel über dei Hotspots geschrieben und die hier waren die beliebtesten Clubs: Das Rocks und das Hangover und für Hochzeitstage und so etwas das Fischcafé im Hafen. Aber ich denke, das können wir von der Liste streichen. Was meinst du?"
Alice lehnte sich zurück und zog an ihrem Smoothie. Im Augenwinkel sah sie, wie das Mädchen, das Nadeem angestarrt hatte, aufstand und sich auf ihren Tisch zubewegte.
Die Journalistin musste sich starke in Grinsen verkneifen und versuchte so teilsahmslos wie möglich auf ihrem Stuhl zu sitzen und das Mädchen einfach vorbeigehenzulassen.
Doch plötzlich sah sie etwas weißes an ihrem Stuhl vorbefliegen und blickte dem Mädchen hinterher. Ein Seufzer entfuhr ihr, als sie bemerkte, dass es eine Serviette war, die die Fremde fallen gelassen hatte. Sie bückte sich danach, da sie neben ihrem Stuhl gelandet war und reichte sie Nadeem.
"Hier für dich, sie hat dir sogar eine Nummer hinterlassen!" Alice konnte sich das Grinsen nicht mehr verkneifen und fing an leise zu kichern.

Nadeem wollte eigentlich nicht feiern, aber so wie er seine Schwester kannte würde er da nicht drum herum kommen. Also seufzte er resigniert und ließ sich mit grimmigem Gesichtsausdruck die Hand tätscheln. "Ich kann sowas doch gar nicht planen", brummte er, hob aber einen Mundwinkel zum Lächeln an weil er wusste, dass das seiner Schwester vermutlich auch noch Spaß machen würde.
Er sah auf das Blatt Papier, als sie von coolen Adressen redete. Er kannte diese Diskotheken natürlich, aber keine von denen sprach ihn so richtig an. Gerade wollte er das Fischcafé wählen, als seine Schwester es auch schon aus der Wahl nahm. "Naja, wenn ich zwischen denen wählen müsste dann wahrscheinlich lieber The Rocks", gestand er dann und pustete sich Haarsträhnen aus den Augen.
Irgendwas viel neben Alice zu Boden. Eine Serviertte, ein Blatt?
Oh Gott. Da ging das Mädchen. Hey, das lief doch besser als erwartet! Ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen schlenderte sie mit ihrer Freundin weg und Nadeem atmete erleichtert aus, dann richtete er sich wieder etwas selbstbewusster auf.
Alice rechte ihm das weiße Etwas, das vorhin neben sie gefallen war. Und Nadeems Herz blieb stehen.
Sein Gesicht lief knallrot an und so schnell er sich eben noch aufgerichtet hatte, so schnell versank er nun auch in seinem Stuhl. Konnte sich der Erdboden nicht mal eben auftun? Alice grinste ihn an. Er hatte gar nicht genug Haare,  um sein knallrotes Gesicht dahinter irgendwie zu verstecken und er fühlte sich wie eine feuerrote, leuchtende Ampel. Mit vor Scham zittriger Hand nahm er die Serviertte und stopfte sie sich wütend und peinlich berührt und die Jackentasche, damit sie aus seinem Sichtfeld verschwand. "Das ist alles deine Schuld."

"Okay, okay, ich weiß, ich kenn dich. Wenn du willst, kann ich die Planung übernehmen, ist kein Problem!", Alice grinste breit und schlürfte lächelnd an ihrem Smoothie. Ihr Bruder wusste, wie sehr ihr so etwas Spaß machte und das war wahrscheinlich auch der Grund warum er überhaupt eine Party zu seinem Geburtstag zuließ.
Alice beobachtete, wie ihrem Bruder augenblicklich das Blut ins Gesicht schoss, als er die Serviette bemerkte und musste noch mehr Grinsen.
"Nein Bruderherz, ich hab damit gar nichts zu tun! Wär ich nicht hiergewesen, hätte sie dich angesprochen, wollen wir wetten? So hat sie sich aber nicht getraut, aus Angst ich sei deine Freundin!" Alices Augen blitzten als sie amüsiert verfolgte, wie ihr Bruder die Serviette schnell einsteckte und versuchte wieder eine normale Gesichtsfarbe zu bekommen. Die Situation war zu komisch und das Mädchen musste sich eingestehen, dass sie mehr Spaß daran hatte, als sie eigentlich sollte.
"Wenn du mir nochmal kurz ihre Nummer zeigst", sie nickte mit dem Kopf zu Nadeems Jackentasche, "dann könnte ich sie auch zur Party einladen!" Alice zog eine Augenbraue hoch und sah ihren Bruder fragend und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht an. Dann blickt sie aber wieder auf die Zettel die vor ihr lagen und fasste mit der einen Hand in ihre Manteltasche. Nach ein wenig graben wurde sie fündig und zog einen pinken Textmarker heraus. Sie hatte immer alles in ihren Manteltaschen, was ihr als wichtig erschien. Taschentücher, Medikamente, Zettel, Haargummies und unter anderem auch Textmarker.
Sie kreiste elegant eine der Adressen auf dem Zettel ein und blickte Nadeem wieder an. "Das Rocks also! Daaaann musst du...", sie schob ihm wieder einen Zettel zu, "hier mal schnell die Namen checken und die auswählen, die du einladen willst. Und wenn dir noch jemand einfällt, dann schreib den auch gleich dazu!"

Alice übernahm die Party. das war auch gut so, Nadeem war bei sowas nicht nur absolut untalentiert, er bekam es auch einfach nicht auf die Reihe. Dazu war er zu verplant. Mit gerümpfter Nase sah er seine Schwester an, am liebsten würde er gar keine Party geben. Aber er kam ja nicht drum herum.
Als er hochrot anlief musste Alice noch mehr Grinsen. "Die kann bleiben wo der Pfeffer wächst", sagte er mürrisch und verschränkte kleinkindartig die Hände vor der Brust. Bei seiner Schwester benahm er sich sehr gern etwas kindisch, sie kannte ihn von Klein an und wusste seine Macken und Eigenarten. Bei ihr fühlte er sich einfach wohl. Natürlich war er eigentlich schon erwachsener, aber mit ihr herumzualbern machte einfach spaß.
"Die Nummer siehst du garantiert nie wieder", erwiderte er dann und lachte, dann setzte er sich wieder aufrecht hin. Eigentlich würde er Alice sogar zutrauen, später selbstständig nach der Nummer in seiner Jacke zu suchen und ihn dann auf der Geburtstagsparty mit dem Mädchen zu überraschen, aber über sowas wollte er jetzt nicht weiter nachdenken.
Alice kreiste das Rocks ein und Nadeem lächelte. Die Diskothek war wirklich angesagt und obwohl er selbst keine Lust hatte würde er damit viele seiner Freunde auf jeden Fall in Partystimmung bringen. Er sah sich die Liste der Namen an und fing an, darin herumzukritzeln, welche wegzustreichen und die wichtigen zu unterstreichen. Neben Marcus machte er 5 Ausrufezeichen und grinste. "Eigentlich hast du da alle wichtigen drauf."

Alice merkte, wie Nadeem Spaß an der Sache bekam und ein wenig herumalberte. Sie grinste ihn an. "Na das wollen wir doch mal sehen!" Sie sprang von ihrem Stuhl ich streckte ihre Hand aus, nach Nadeems Jackentasche. Schnell hatte sie das Blatt papier herausgezogen und wedelte ihrem Bruder damit vor der Nase herum. "Das werde ich vorerst konfeszieren Bruderherz!" Schnell steckte sie das Papier in ihre eigene Manteltasche und blickte ihren Bruder neckisch an. Sie musste sich unbedingt überlegen, wie sie das Mädchen zu Nadeems Party bekam. Es machte ihr zu viel Spaß, zu versuchen ihren Bruder zu verkuppeln, als dass sie diese Chance unangetastet lassen konnte.
Als Nadeem über die Liste gegangen war und seine Zustimmung ausgedrückt hatte, nahm Alice den Zettel wieder an sich und sammelte den Stift vom Tisch. Dann nahm sie einen letzten Schluck aus ihrem, mittlerweile aufgetauten, Erdbeersmoothie und stand auf.
"Okay, also auf zum Rocks würd ich sagen!" Sie bedeutete Nadeem, aufzustehen und hängte sich ihren Mantel über den Arm. "Ich hatte schon Besichtigungen für die Clubs arrangiert, ich wollte nur noch deine Entscheidung abwarten!" Sie grinste ihn breit an und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Wir sind zwar ein bisschen früh, aber ich schätze wir können auch ein bisschen warten oder?"
Alice schob ihren Stuhl zurück an den Tisch heran und begann dann langsam die Shoppingmeile entlangzuschlendern in Richtung Downtown.

-> The Rocks

Nadeem sah dieses Glitzern in ihren Augen, als sie ihn das nächste Mal ansah. Er kannte diesen Blick. Sie hatte doch nicht wirklich... Alice hatte diesen Blick drauf, den sie immer drauf hatte wenn sie in Spiellaune war. Und das bedeutete so gut wie nie etwas gutes. Kaum hatte Nadeem überlegt was sie vorhaben könnte, verschwand auch schon der Zettel des Mädchens aus seiner Jackentasche und Alice wedelte ihm damit vor der Nase herum. "Hey!", beschwerte sich der Braunhaarige, musste dann aber lachen. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzte, dann setzte sie dies auch mit allen Mitteln um - das musste er ihr lassen. "Dann konfeszier es eben, wenn es dich glücklich macht", gab er nach und fuhr sich seufzend durch die Haare. "Du wirst es eh nicht schaffen", sagte er leise und provokant und stieß sie lachend mit dem Ellbogen an. Solange er mit ihr allein war viel es ihm leicht, bei ihren Späßen mitzumachen, aber wenn andere dabei waren war er die Schüchternheit in Person.
Nadeem war die Liste durchgegangen und Alice war vollkommen energiegeladen, als sie seine Antwort verkündete. "Was, jetzt?", fragte ihr Bruder verdutzt und sah sie erwartungsvoll an. Sie schien wirklich vorzuhaben, direkt zum Rocks zu laufen. Nagut, eigentlich hab ich ja jetzt nichts anderes mehr vor... Er erhob sich und ließ die Hände wieder in seine Jackentaschen wandern, dann folgte er seiner Schwester die in Richtung Shoppingmeile davon schlenderte und fing an zu pfeifen.

-> The Rocks